Inipi
Indianische Schwitzhütte
Das Inipi
Das Inipi ist eine indianische Schwitzhütte, die der Reinigung von Körper, Geist und Seele dient. In der Sprache der Indianer wird sie „Wakan Tunka Tipi“ genannt, was soviel wie „Hütte der Heiligen Steine“ oder auch „Wo die Steine zu dir sprechen“ bedeutet. Das Schwitzen in der Hütte ist eine Zeremonie der Indianer, die auch heute noch bei traditionell lebenden Indianerstämmen eine Rolle spielt. Das Inipi dient dem Heilen von Krankheiten, aber auch einer Reinigung auf mentaler Ebene, die Spannungen im Innen- und Außenleben löst.
Diese Hütte wird aus entrindeten Weidenruten gebaut. Auf dem Dach entsteht ein Quadrat aus Weide, das als Zeichen der Himmelsrichtungen dient. Dieses Gerüst wurde ursprünglich mit Fellen abgedeckt – heute meist mit Decken. Ein Inipi ist nur so hoch, dass ein ausgewachsener Mensch darin sitzen, aber nicht stehen kann.
Voraussetzung für die Teilnahme in einer indianischen Schwitzhütte ist die Bereitschaft, in das eigene Innere zu schauen aber auch auf körperlicher Ebene ein stabiler Kreislauf, denn die Temperaturen sind höher als die einer klassischen Sauna.
Dankbarkeit lernen
Die Teilnahme an einer Zeremonie in einer indianischen Schwitzhütte hat sehr viel mit einem Mentaltraining zu tun. Der Sinn steckt im Zuwenden auf das Wesentliche und im Ausdruck von Dankbarkeit. Beim Betreten des Inipis wird der Satz gesagt: „Danke allen meinen Verwandten“ (indianisch: Mitakuje Ojassin).
Dies zeigt den Respekt und die Achtung vor allen Lebewesen. Die Indianer sehen den Menschen nicht als Krone der Schöpfung, sondern einfach als Teil von ihr. So werden Tiere, Pflanzen und Steine als Verwandte angesehen.
Schon alleine dieser Beginn der Zeremonie wird Sie deutlich spüren lassen, dass Sie ein Teil einer großen Gemeinschaft sind. Dieses Gefühl löst innere Blockaden und Ängste auf, weil erkannt werden kann: Ich bin nicht alleine. Ich habe eine Familie (Freunde, liebende Mitmenschen) und bin ein wichtiger Teil von ihr.
Das Schwitzen im Inipi verläuft vier Durchgänge. Alle Teilnehmer sitzen dabei in der Hütte und schweigen. Jeder soll sich auf sich selbst einmal besinnen. Traditionell wurde den heißen Steinen zugehört, die immer wieder mit kaltem Wasser begossen werden. Dank der Stille und der Rückbesinnung wird so mancher Gedankenfunke entzündet werden können.
Mentaltraining auf indianisch, traditionell
Die indianische Schwitzhütte klärt die eigenen Gedanken und schafft einen erweiterten Blickwinkel auf die Dinge, die einen vielleicht belasten oder ängstigen. Die Klärung der Gedanken ist der beste Weg, um positives Denken einüben zu können. Nach der Zeremonie wird eine Dankbarkeit zu spüren sein. Dankbarkeit ist der Gegenspieler der Angst: Wer Dankbarkeit empfinden kann, der bietet Ängsten keinen Nährboden.